Stauden und Gehölze im Herbst pflanzen: Warum der Herbst die beste Pflanzzeit ist – und was im Kleingarten erlaubt ist

Das Pflanzen von Stauden und Gehölzen im Herbst bietet zahlreiche Vorteile, besonders im Kleingarten. Der Boden ist noch warm vom Sommer, und die kühlere Witterung und häufigeren Regenfälle sorgen für optimale Feuchtigkeitsbedingungen. Dies gibt den Pflanzen die Möglichkeit, starke Wurzeln zu entwickeln, bevor der Winter kommt. Dabei gilt es jedoch, auf die Regelungen des Bundeskleingartengesetzes (BKleingG) zu achten, das bestimmte Beschränkungen bei der Wahl von Bäumen und Sträuchern vorschreibt. In diesem Beitrag gehen wir darauf ein, welche Stauden, Gehölze und Obstbäume im Herbst besonders gut gepflanzt werden können und warum, und welche Pflanzen mit dem BKleingG vereinbar sind.

1. Günstige Witterungsverhältnisse: Die moderate Herbsttemperatur und die häufigeren Niederschläge sorgen für einen geringeren Wasserstress für die Pflanzen, was den Anwachserfolg deutlich erhöht.
2. Bodenwärme: Obwohl die Lufttemperaturen sinken, bleibt der Boden länger warm. Diese Restwärme fördert das Wurzelwachstum und bereitet die Pflanzen optimal auf den Winter vor.
3. Stärkeres Wurzelwachstum: Im Herbst konzentriert sich die Pflanze darauf, ihre Wurzeln zu etablieren, da sie keine Energie mehr in das Wachstum der oberirdischen Teile steckt. Diese starke Verwurzelung hilft ihr, den Winter besser zu überstehen.

Stauden und Gehölze, die im Herbst gepflanzt werden sollten

Laut Bundeskleingartengesetz sind Obstbäume und Beerensträucher sowie viele Stauden und kleinere Gehölze in Kleingärten erlaubt, solange sie den kleingärtnerischen Zweck erfüllen, nämlich den Anbau von Obst und Gemüse sowie die Erhaltung von Grünflächen.

Geeignete Stauden:

1. Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea): Diese langlebige Staude erfreut nicht nur das Auge, sondern bietet auch Nahrung für Insekten. Sie wächst am besten an sonnigen Standorten und wird im Herbst gepflanzt, um im nächsten Jahr kräftig zu blühen.

2. Bergenie (Bergenia cordifolia): Eine robuste, immergrüne Staude, die auch im Winter ihre Blätter behält. Im Frühling zeigen sich dann ihre rosa bis purpurnen Blüten. Sie ist pflegeleicht und eignet sich für halbschattige bis sonnige Standorte.

3. Herbstastern (Aster novae-angliae): Diese Staude blüht bis spät in den Herbst hinein und setzt auch in der tristen Jahreszeit noch farbliche Akzente. Sie gedeiht besonders gut in nährstoffreichen, durchlässigen Böden.

Geeignete Gehölze:

1. Rote Johannisbeere (Ribes rubrum): Johannisbeersträucher sind ideal für den Kleingarten und bringen reichlich Ertrag im Sommer. Der Herbst ist der perfekte Zeitpunkt, um diese Gehölze zu pflanzen, damit sie im Frühling direkt in den Austrieb starten können.
2. Stachelbeere (Ribes uva-crispa): Dieser Beerenstrauch ist ebenfalls sehr robust und liefert schmackhafte Früchte im Sommer. Er wächst an sonnigen bis halbschattigen Standorten und sollte im Herbst gepflanzt werden.
3. Himbeere (Rubus idaeus): Himbeeren sind bei Gärtnern besonders beliebt und eignen sich ideal für Kleingärten. Herbstpflanzungen ermöglichen es den Pflanzen, sich vor dem Winter zu etablieren und im nächsten Sommer bereits eine erste Ernte zu liefern. Achten Sie darauf, Herbstsorten wie Autumn Bliss zu wählen, um lange Erntezeiten zu genießen.

Obstbäume, die im Herbst gut gepflanzt werden können

Laut Bundeskleingartengesetz dürfen Obstbäume im Kleingarten in angemessener Zahl und Größe gepflanzt werden. Besonders geeignet sind Obstbäume in Form von Halbstämmen oder Spindelbüsche, die eine kompakte Wuchsform haben.

• Apfelbaum (Malus domestica): Der Apfelbaum gehört zu den beliebtesten Obstbäumen im Kleingarten. Im Herbst gepflanzt, kann er sein Wurzelsystem über den Winter etablieren. Empfehlenswerte Sorten für den Kleingarten sind kleinere Wuchsformen wie Cox Orange oder Elstar.
• Pflaumenbaum (Prunus domestica): Pflaumenbäume lassen sich ebenfalls gut im Herbst pflanzen. Sorten wie Hauszwetschke oder Opal sind besonders ertragreich und kompakt im Wuchs, was sie ideal für den Kleingarten macht.
• Birnbaum (Pyrus communis): Birnbäume, besonders Zwergsorten wie Williams Christ oder Converence, sind ebenfalls bestens für den Kleingarten geeignet. Eine Herbstpflanzung gibt ihnen Zeit, vor dem Winter kräftige Wurzeln auszubilden.
• Süßkirsche (Prunus avium): Süßkirschenbäume, z.B. Sorten wie Sunburst oder Lapins, sind im Kleingarten erlaubt, solange sie nicht zu groß werden. Hier empfiehlt es sich, kleinere Sorten oder Halbstämme zu wählen.

Schutzmaßnahmen für den Winter

Damit Ihre neu gepflanzten Gehölze und Stauden den Winter gut überstehen, sollten Sie einige Schutzmaßnahmen ergreifen:

1. Winterschutz für empfindliche Pflanzen: Empfindliche Stauden wie Herbstastern oder Himbeeren profitieren von einer schützenden Schicht aus Laub oder Reisig. Dies schützt vor starkem Frost und kalten Winden.

2. Wurzelzone schützen: Besonders junge Gehölze, wie Obstbäume, benötigen einen Schutz um die Wurzelzone. Eine dicke Schicht Mulch oder Stroh hilft, den Boden warm zu halten und Frostschäden zu vermeiden.

3. Schutz vor Wildverbiss: Falls Ihr Garten in der Nähe von Wildtiergebieten liegt, kann es ratsam sein, empfindliche Gehölze wie Apfel- oder Kirschbäume mit einem Schutzgitter vor Verbiss zu schützen.

Fazit

Der Herbst ist eine hervorragende Zeit, um sowohl Stauden als auch Gehölze und Obstbäume im Kleingarten zu pflanzen. Mit Pflanzen wie Himbeeren, Johannisbeeren, Apfelbäumen und verschiedenen Staudenarten, die sich perfekt an die Bedingungen im Herbst anpassen, schaffen Sie die besten Voraussetzungen für eine reiche Ernte im nächsten Jahr. Achten Sie darauf, die Regelungen des Bundeskleingartengesetzes zu beachten, insbesondere hinsichtlich der Wuchshöhe und -breite von Gehölzen. Mit der richtigen Pflege und einem Winterschutz werden Ihre Pflanzen sicher den Winter überstehen und im Frühling kräftig austreiben.